Historie

1965: Herr Kleedorfer sen. kauft den Grund mit einem kleinen See (gelegen vor der Parzelle 115) von der Firma Heindl/Markgrafneusiedl. Es folgte die Einreichung zur Schottergewinnung.

Die Idee dahinter: Baden für den „kleinen Mann“, dafür wurden Zelte aufgestellt.

Die ersten Gäste waren Familie und Bekannte aus Stammersdorf, weitere Mieter kamen durch Mundpropaganda.

Immobilien Kubicek inserierte ohne Auftrag in der Kronen Zeitung, Freunde der Familie Kleedorfer lasen die Anzeige im Urlaub in Griechenland, Herr Kleedorfer untersagte daraufhin die Werbung und vergab die Parzellen selbst.

Neben der Parzelle Kleedorfer/Milacek wurden ein Holzhaus als Vereinshütte, sowie Garagen für die Bagger und ein WC aufgestellt.

Der Sand wurde mit Schrabber und Seilbagger gefördert. Den Bagger konnte nicht jeder bedienen, da der Kübel am Seil gezielt in den See geworfen werden musste.

Der Seilbagger, russischer Herkunft, wurde 1964 in Innsbruck bei den olympischen Spielen eingesetzt. Herr Kleedorfer sen. erfuhr davon und transportierte ihn zerlegt mit großem Aufwand nach Wien.

Die Schaufel gegenüber der Parzelle 158 (Landzunge) war ein Teil dieses Baggers (siehe Foto). Als er nicht mehr benötigt wurde, brauchte ein Alteisenhändler 14 Tage, um den Bagger zu zerschneiden. Danach kam der Schrabber zum Einsatz, der tiefer graben konnte.

Vor der Parzelle 111 (Norden) war eine Sprengung nötig, um die Steinbrocken zu entfernen, sodass die Ausbaggerung und Schottergewinnung vorangetrieben werden konnte. An dieser Stelle friert der See, aufgrund der Grundwasserströmung nur bei sehr tiefen Temperaturen zu. Im Westen und Südwesten wurde bis zu 6 m tief ausgebaggert. Im Norden, Osten und Südosten wurde 9 bis 10 m tief, von der jetzigen Sandbank bis zur Landzunge und weiter bis in den Norden gebaggert und geschrabbt. Die Wasserrechtsbehörden MA 45 und MA 58 verlangten daraufhin eine Flachwasserzone, bepflanzt mit Schilf und Binsenkraut die als Filter dienen sollten.

Familie Kleedorfer hatte Sorge, dass sich dort Baumaterial, Styropor verfängt, die Bepflanzung wurde widerrufen, die Sandbank blieb erhalten.

Die einzelnen Becken, denn die vier Seen waren nicht miteinander verbunden, mussten 1976/77 geöffnet werden (einige Siedler der Landzunge wurden in den Osten übersiedelt).

Zum Zirkulieren wurden im Süden und Osten Betonröhren, mit 1,5 m Durchmesser, sowie Rechen zum Schutz der Kinder angebracht, worin sich allerdings Schmutz fing.

Nach 3-4 Jahren mussten die eingebrachten Röhren wieder entfernt werden da der Wasserspiegel stieg und dadurch die Zirkulation des Wassers nicht ausreichend gegeben war. Danach musste weiter ausgebaggert werden. Nach der Finanzierung der Betonröhren entstanden nun zusätzliche Kosten für die Fam. Kleedorfer durch die Baggerarbeiten.

Bei der Parzelle 133 (Landzunge) steht noch heute der Pumpenbunker der letzten abgesiedelten Parzelle.

Nach der Öffnung der einzelnen Becken entstand der heutige See. Der Standort der Kapelle (Einfahrt Landzunge) war als Parzelle vorgesehen, die Idee zum Bau der Kapelle entstand nach dem Vorbild einer Ortschaft, die üblicherweise eine Kirche hat. Für den Bau war auch eine Bewilligung der katholischen Kirche notwendig.

Des Weiteren schrieb die Wasserrechtsbehörde bei der Einfahrt zur Landzunge Kernbohrungen vor, da der See dort nicht verbunden war. Zuerst ordneten sie den Bau einer Brücke an (Kosten ca. 36 Millionen Österr. Schillinge), dann Bohrungen und Messungen, die ergaben, dass durch den durchlässigen Schotter die Zirkulation gegeben war.

Die Stadt Wien plante den Ponysee für die Öffentlichkeit zugängig zu machen, worauf Herr Kleedorfer sen. den See zuschütten wollte, bis die Gemeinde nach langer Zeit ihr Vorhaben verwarf.

Das Problem bei Entscheidungen des Magistrates ist, dass es in Wien kein vergleichbares Objekt wie den Ponysee gibt. Durch den Einsatz von Herrn Josef Kleedorfer und der Familie Kleedorfer/Milacek ist unser wunderschöner Ponysee gewachsen, von den 2-Takt Benzinpumpen für jede Parzelle um Seewasser zum Gießen zu fördern, Gasflaschen um zu Kochen, Autobatterien um Licht zu haben, und letztlich in Wohnwagen, dann in Badehütten (Haus mit max. 60 m2) zum Sommerdomizil. Mit viel Mühe und Aufwand verbunden waren auch die Herstellung des Gasanschlusses sowie der Anschluss an das Ortswassernetz und letztlich auch an das Kanalnetz. All das und die Umwidmung in eine Gartensiedlung führten dazu, dass wir heute in geräumigen 80m ² Haus mit Garten und Seezugang wohnen können.